Traumatherapie
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist ein Element der Traumatherapie.
Ins Deutsche übersetzt: Desensibilisierung und Neuverarbeitung, wurde 1987 von Francine Shapiro als heilende Kraft der Augenbewegungen entdeckt.
Anwendungsgebiete:
- Phobien (Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen wie Spinnen, Hunde, Tunnel, Prüfungen)
- Somatisierungsstörungen (Häufig wechselnde Symptome ohne medizinisch erklärbare Ursache)
- Extreme Belastungen nach traumatischen Erlebnissen, z.B. Unfall, Operationen, Todesfall
- Depressive Verstimmungen (Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Ängste, Erschöpfungszustände)
- Zwanghafte Handlungen wie Waschzwang, Kontrollzwang
- Trennungsängste, Verlassenheitsängste, Zukunftsängste
- Angststörungen & Panikattacken
Viele psychische Störungen sind auf nicht erinnerbare oder nicht verarbeitete Traumen zurück zu führen.
Psychische Traumatisierungen hinterlassen häufig seelische Wunden bei den Betroffenen.
In einer belastenden Situation wird der Energiefluss im Gehirn unterbrochen und es kommt zu Blockaden in unserem Körper, in unserem Denken, Handeln und Fühlen.
Mit Hilfe der Traumatherapie ist es möglich, verdrängte Ereignisse aus der frühen Kindheit,der Geburt oder der Zeit im Mutterleib erinnerbar zu machen.
Durch wechselnde Augenbewegungen können diese gelöst, deren emotionale Ladung gelöscht und ins Bewusstsein integriert werden.
In der Traumatherapie Sitzung ist es für den Betroffenen oft erleichternd zu erfahren, dass es nachvollziehbare Gründe für sein verändertes Verhalten gibt.
Erinnerbare Traumen:
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Hilfe zur Bewältigung akuter Traumen (Unfälle, Suizid, sexueller Missbrauch)
- Anpassungsstörungen (Trauerarbeit, Verlusterlebnisse, Ängste)
Nicht-erinnerbare Traumen vor dem 4. Lebensjahr:
- Emotionaler, körperlicher oder sexueller Missbrauch
- Frühe Trennung von einem Elternteil (z.B. durch Krankheit oder Tod)
- Operationen
- Soziale und emotionale Vernachlässigung
- Lebensbedrohliche Situationen
Ein Trauma kann auch ein Ereignis sein, das unser Gefühl der Sicherheit erschüttert und uns falsche oder destruktive Überzeugungen über uns selbst und der Welt vermittelt. Kinder sind traumatischen Ereignissen gegenüber sehr empfindlich und erfahren viele Situationen als lebensbedrohlich, die Erwachsenen harmlos und normal erscheinen.
Nicht verarbeitete Traumen werden von den Betroffenen immer wieder erlebt. Sie können durch minimale Auslöser (Geräusche, Gerüche, Worte, Gestiken) reaktiviert werden. Die Erinnerung an das ursprüngliche, traumatische Ereignis drängt sich gegen den Willen auf, zusammen mit den damit verbundenen Angstreaktionen. Eine spezielle Form davon äußert sich in immer wieder kehrenden Albträumen.
Diese seelischen Störungen können über Jahre hinweg verschiedene Formen von Beschwerden verursachen, welche die Leistungsfähigkeit, die Lebensfreude und die Lebensqualität massiv einschränken.